Sobald ein neuer Container auf dem Werksgrundstück der LFD-Gruppe in Dortmund aus den eigenen Werken angeliefert wird, dockt dieser an einem der 23 Tore des modernen Fließlagers an und wird entladen
Nach EU-Recht ist die LFD-Gruppe für alle Produkte, die sie in die EU holt, verantwortlich. LFD wird auf diese Weise als „Quasi-Hersteller“ interpretiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Ware aus der eigenen Produktion von LFD kommt oder von auditierten Werken. Aus diesem Grund führt das Unternehmen eine gesonderte Warenqualitätsprüfung nach DIN ISO 2857 durch.
Der Einkauf verbindet jede Containersendung mit einer LEBE-Nr. in der ERP Software. Damit werden die Informationen aus der Produktion oder vom Lieferanten mit den zukünftigen Verkaufspapieren verknüpft, um eine lückenlose Rückverfolgung garantieren zu können. Mit der vergebenen LEBE-Nr. wird in der Qualitätssoftware zu jedem Artikel ein Prüfplan generiert. Anhand des Prüfplans und der Vorgabe der DIN ISO 2859 wird eine vorgegebene Menge entnommen. Bei der Entnahme fallen die ersten Sichtprüfungen an. Hier werden Palette, Karton und Lager auf optische Beschädigungen oder Verunreinigungen untersucht. Danach werden die Musterstücke ins Prüflabor mitgenommen.
Geprüft werden auch:
Nach erfolgreicher Prüfung schreibt die Einkaufsabteilung einen Einlagerungsbeleg, um dann die Ware von den Staplerfahrern einlagern zu lassen.
In der Qualitätsprüfungs-Software sind bei LFD alle Aufträgeinklusive der Prüfpläne für alle Lagertypen hinterlegt. Zusätzlich wurden an den Wänden im Labor für alle Prüfvorgänge übersichtliche Tabellen angebracht, die ebenfalls für jeden Lagertyp die entsprechenden Toleranzen darstellen.
Der Prüfplan gibt die durchzuführenden Prüfungen vor. Entsprechend wird auf Dimension, Härte, Lagerluft, Geräusch, Zeichnungsmaße und vieles mehr geprüft. Jedes einzelne Lager wird allen Prüfungen unterzogen.
Die einzelnen Ergebnisse werden automatisch in der Qualitätssoftware gespeichert und nach ihrem AQL Schlüssel bewertet. Zusätzlich wird der Batchcode hinterlegt, der auf jedem Lager angegeben ist.
Somit kann LFD anhand der Batchcodes oder mittels Lieferscheinnummer jedes Wälzlager bis an seinen Ursprung zurückverfolgen. So können jederzeit Auskünfte über die Messdaten abgefragt werden.
Die Eignung von Werkstoffen für Wälzlager ergibt sich aus den vielfältigen Anforderungen an das Leistungsverhalten.
Bei der Auswahl helfen Kriterien wie z.B. Belastbarkeit, Korrosions- oder Temperaturbeständigkeit. Hohe Ansprüche werden in der Regel an die Belastbarkeit der einzelnen Wälzlagerkomponenten wie Ringe, Käfige und Kugeln gestellt.
Diesen Anforderungen wird LFD durch die Auswahl besonders reiner Stähle mit möglichst geringen Sauerstoffgehalten gerecht.
Durchgesetzt haben sich weltweit durchhärtende Chromstähle mit circa 1 % Kohlenstoff und 1,5 % Chromgehalt, die gut geeignet sind, auf 58–65 HRC (Härtegrad nach Rockwell) gehärtet zu werden.
Das LFD-Wälzlagerdesign wird in Bezug auf Laufbahnschmiegung in Kombination mit dem passenden Lagerspiel optimiert. Denn die Maximierung der Lebensdauer steht in direkter Abhängigkeit mit der Lagerluft.
Der Aspekt der Schiefstellung wird mit zunehmender Rollenlänge immer wichtiger, da die Durchbiegung der Tragrollen zu immer größeren Verkippungen in der Lagerstelle führt. LFD berücksichtigt diese Aspekte in der eigenen Produktion.